Wandern in Deutschland | |
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Die Deutschen sind die Wanderinnen und Wanderer schlechthin. Man sei im Urlaub gelaufen, heißt es, spazierengegangen aber ist gemeint. Am rotkarierten Hemd sind sie schon von weitem zu erkennen. Die lederne Kniebundhose fest gezurrt, das Sepplhütchen auf, "laufen" sie wanderstockschwingend durch Wald und Feld. Sie behalten das Auto im Auge, schon deshalb können sie sich nicht so weit vom Parke- und-Wandere-Parkplatz entfernen. Außerdem haben sie Halbpension gebucht. Man muss rechtzeitig zum Abendessen zurück sein. Entsprechend dieser - zugegeben - etwas bösartigen Charakterisierung, sind auch die Wanderwege. Meist nur ein paar Kilometer lang, dafür aber unzählig. Manchmal sind exponierte Baumstämme vor lauter Wanderweg-Markierungen schon nicht mehr als solche zu erkennen. Kleine Fremdenverkehrsgemeinden werben damit, dass sie z.B. 150 km gut markierte Wanderwege bereitstellen. Das geht nur, wenn jeder Weg und jede Straße (ausgenommen die Autobahnen) auf Gemeindegebiet einbezogen werden. Zwar bestehen auch Fernwanderwege, doch auch die haben oft nur eine Länge von weniger als 100 km. |
Lediglich die europäischen Fernwanderwege fallen aus dem Rahmen. Da in letzter Zeit diese Fernwanderwege mehr und mehr begangen werden, bemühen sich die Wandervereine um gute Wartung. Brennnesseln (s. Foto), größer als man selbst, zugewachsen mit Dornensträuchern, Markierungen, die man nicht einmal mehr ahnen kann, dürften dann hoffentlich endlich der Vergangenheit angehören. |