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"Un jour de sentier: huit jours de santé!"
(Leitspruch in älteren GR-Führern)
Wandern in der Normandie

Die Normandie liegt im Nordwesten Frankreichs am Ärmelkanal. Sie hat ein Fläche von ca. 30.000 km² und ca. 3.3 Mio. Einwohner (zum Vergleich: Nordrhein-Westfalen: ca. 34.000 km² mit ca. 17 Mio. Einw.). Hauptstadt ist Rouen (111.000 Einw.)
Die Normandie entstand aus den ehemaligen Regionen Basse Normandie und Haute Normandie. Sie ist in 5 Departements unterteilt:

  • Calvados - ca. 5.500 km², ca. 700.000 Einw., Hauptstadt Caen (107.000 Einw.)
  • Eure - ca. 6.000 km², ca. 600.000 Einw., Hauptstadt Évreux (50.000 Einw.)
  • Manche - ca. 6.000 km², ca. 500.000 Einw., Hauptstadt Saint-Lô
  • Orne - ca. 6.000 km², ca. 300.000 Einw., Hauptstadt Alençon
  • Seine-Maritime - ca. 6.300 km², ca. 1,25 Mio. Einw., Hauptstadt Rouen
  • Strände an der Westküste der Halbinsel Cotentin (Manche)
    Granville
    Einsamer Strand nördlich von Gran-
    ville am GR 223/E 9 - 1. Teil (59 KB)
    Pirou Plage
    Abendstimmung am Pirou Plage:
    am GR 223/E 9 - 1. Teil (66 KB)

Weitere große Städte - neben den bereits genannten - sind:

  • le Havre - Seine-Maritime, 170.000 Einw.
  • Cherbourg - Manche, 37.000 Einw.
  • Dieppe - Seine-Maritime, 30.000 Einw.

Hinzu kommen noch in Küstennähe am E 9 ein paar Kleinstädte wie Granville (Manche), Coutances (Manche), Valognes (Manche), Carentan (Manche), Bayeux (Calvados), Ouistreham (Calvados), Deauville (Calvados), Honfleur (Calvados), Fecamp (Seine-Maritime) und Le Treport (Seine-Maritime).

Impressionen vom GR 223/E 9 - 2. Teil
Historischer Marker: Pegasus Bridge
Historischer Marker an der
1944 umkämpften Pegasus
Bridge bei Benouville nahe
Caen (Calvados) (66 KB)
Winterliches Calvados
Schnee in Calvados -
ein eher seltener Anblick (63 KB)

Obwohl sich die Küste der Normandie nicht annähernd so zerklüftet zeigt wie die der Bretagne, so ist sie doch die zweitlängste aller französischen Regionen und prägt damit das gesamte Land. Unzählige Seebäder, lange einsame Sandstrände und hohe Kreidefelsen, aber auch hochindustrialisierte Abschnitte sowie Kriegshäfen sind an dieser Küste zu finden. Doch auch abseits der Küste hat die Normandie etwas zu bieten, z. B. mit der Normannischen Schweiz in Calvados (Mont. Pincon, 365 m) und dem Parc Regional Normandie Maine in Orne (Signal d'Ecouves , 417 m).

Der einzige Fluss der Normandie, der hier Erwähnung finden soll, ist auch gleichzeitig einer der größten Flüsse Frankreichs, die Seine. Sie fließt im Grenzbereich zwischen Seine Maritime und Eure und bei der Industriestadt Le Havre ins Meer.

Die vorliegenden Wanderungen beschränken sich auf den europäischen Fernwanderweg E 9 entlang der Küste der Halbinsel Cotentin, die weitgehend identisch ist mit dem Departement Manche, der Küste des Departements Calvados und der Küste des Departements Seine Maritime. Die gesamte Küste der Normandie hat fast alles, was Küsten in diesen Breiten zu bieten haben:

  • Wattenmeer um den Mont St. Michel (Manche)
  • Sandstrände, teilweise mit Dünen, die die 100 m-Marke überschreiten (bei Biville)
  • feuchtes Marschland (zwischen dem Mont St. Michel und Avranches und bei Carentan)
  • steil ins tosende Meer abfallende Felsen (z. B. am Cap de la Hague oder bei Etretat)
  • Impressionen vom E 9 links und rechts der Seine-Mündung
    Pont Normandie
    Die Pont Normandie zwischen Hon-
    fleur und Le Havre über die Seine
    (Calvados/Seine Maritime) (70 KB)
    Le Havre
    Blick auf die verregnete Industrie-
    und Hafenstadt Le Havre, der größ-
    ten Stadt der Normandie (Seine Maritime) (98 KB)

Auch historisch bietet die Küste, genauer die Ostküste der Halbinsel Cotentin einiges:
Hier begann in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni 1944 mit Fallschirmabsprüngen die Invasion der Alliierten gegen die deutsche Besatzungsmacht. Ungewöhnliche Strandnamen wie Utah Beach oder Omaha Beach und Ortsnamen wie Ste. Mere Eglise, Montebourg oder Ste. Marie du Mont erinnern daran und werden auch heute noch touristisch vermarktet. Die Invasion wurde übrigens sogar von Hollywood mit dem Film "The longest day" (Der längste Tag) in die entsprechend heroische Form gebracht.

Impressionen vom GR 21/E 9 - 3. Teil in Seine Maritime
Kreidefelsen bei Etretat
Die Naturdenmäler Porte d’Aval
und Aiguille bei Etretat an der
Kanalküste (109 KB)
Église Saint-Jacques de Dieppe
Die gotische Kathedrale
Saint-Jacques in der
Hafenstadt Dieppe (84 KB)

Leider hat diese vielfältige Küste auch ihre schwarzen Flecken. Damit sind nicht angelandetes Öl aus den auf den vorgelagerten Felsen gestrandeten Schiffen gemeint (die Strände machten auch außerhalb der Saison einen sauberen Eindruck), sondern die Fabriken der Atomindustrie. Zum ersten steht an der Steilküste bei Flamanville ein Atomkraftwerk, welches das Meerwasser zur Kühlung nutzt. Nur wenig weiter folgt bei Beaumont die Wiederaufarbeitungsanlage für atomare Brennstäbe (Usine de Retraitement de la Hague). Es handelt sich bei dieser Atomfabrik um einen fast 3 km langen und 1 km breiten Industriekomplex, der wahrscheinlich bei jedem Wanderer zwiespältige Gefühle aufkommen lässt.

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© W. Timmer 2016  E-Mail: Mail an den Autor, spaziergaenger@unitybox.de

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